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Senioren-Leitfaden

Was Sie im Alter beachten sollten

Manch Siebzigjähriger ist oft besser drauf als der eine oder andere abgeschlaffte Enddreißiger. Allein das Lebensalter sagt eben wenig aus über körperliche und geistige Fitness. Allerdings sehen Verkehrsexperten das Alter von 75 Jahren gewissermaßen als ,,Schallmauer" an. Dann verdoppelt sich - statistisch gesehen - das Unfallrisiko gegenüber den mittleren Altersgruppen. Zwar verursachen die über 75jährigen anteilsmäßig nur etwa halb so viele Unfälle wie junge Leute bis zu 25 Jahren. Senioren sollten sich jedoch in dieser Lebensphase ihrer spezifischen, altersbedingten Einschränkungen, wie geringere Seh- und Reaktionsfähigkeit, bewusst sein.

1. Fitneß:

Es ist ein Naturgesetz, dass der Mensch mit zunehmendem Lebensalter in seiner körperlichen Leistungsfähigkeit Einschränkungen erfährt. Dies ist physiologisch auf Ablagerungen in den Arterien und Gefäßen, auf Abnützungserscheinungen von Gelenken und Knochen zurückzuführen. Die Folgen: verminderte Funktionstüchtigkeit der Organe, zum Beispiel der Herzleistung, der Sinnesorgane sowie Nachlassen der Muskelkraft.

2. Bewegungseinschränkungen:

Die Beweglichkeit lässt nach. Die Elastizität der Bänder wird geringer, ebenso die Festigkeit der Knochen. Beim einen mehr, beim anderen weniger zeigen sich Bewegungseinschränkungen, etwa des Nackens. Deshalb besondere Vorsicht, wenn man nach hinten oder zur Seite schauen muss, z.B. beim Einfädeln in die Autobahn, beim Spurwechsel oder beim Überholen.

3. Eingeschränktes Sehvermögen:

Viele ältere Menschen sind fälschlicherweise davon überzeugt, dass ihr Sehvermögen noch voll den Anforderungen des modernen Straßenverkehrs entspricht.

4. Alterssichtigkeit:

Vor allem bei Dämmerung und in der Nacht lässt die Sehschärfe bei älteren Menschen oft erheblich nach. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer Veränderung des Auges: Die Linse ist nicht mehr so elastisch, daher rührt die Alterssichtigkeit, die Weitsichtigkeit.

5. Blendempfindlichkeit:

Die Linse ist ebenso wie der Glaskörper des Auges nicht mehr so klar und rein wie in der Jugend, es kommt zu Einlagerungen, die das Licht im Auge etwas anders streuen als früher. Mehr Streulicht im Auge aber bedeutet gesteigerte Blendempfindlichkeit.

6. Hell-Dunkel Sehvermögen:

Bei jedem vierten Kraftfahrer über sechzig ist das Hell-Dunkel Sehvermögen spürbar beeinträchtigt. Kontrastärmere Gegenstände auf der Fahrbahn werden deshalb oft erst wesentlich später erkannt.

7. Herz-Kreislauferkrankungen:

Nur ein gut durchblutetes Gehirn kann die fürs Autofahren notwendige Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit erbringen. Altere Menschen, die an einer Herz-Kreislauferkrankung leiden, sollten Fahrzeuge nur führen, wenn sie in ärztlicher Behandlung stehen und die ärztlichen Vorschriften genau beachten.

8. Stärkere Nebenwirkungen:

Medikamente, aber auch Alkohol, zeigen mit zunehmendem Alter stärkere Nebenwirkungen. Der Abbau von Medikamenten über die Leber vollzieht sich langsamer.